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Da hat sich wirklich mal einer die Mühe gemacht, die Häufigkeit von Kunden-Reklamationen senken zu wollen. Ob das Ergebnis der Bemühungen jedoch das erwünschte Resultat zeitigt, darf bezweifelt werden.
Worum es geht? Um Fastfood! Oder eigentlich nicht: Denn es ist ja kein Fastfood, was die rot-weiß daherkommende Systemgastronomie-Kette in Hanau serviert.
Und die Idee? Wir bleiben bei der häufig zu bemängelnden (Kartoffelbrei- & Gravy-) Qualität, erhöhen aber einfach mal die Preise um rund 100% in der Hoffnung, dass dem Kunden der Appetit vergeht.
Schade nur, dass die Idee nicht wirkt und die Reklamationen anhalten.
'Ist das noch Fastfood?' fragt eine nicht unbekannte in leuchtend rot-weiß gefärbte Systemgastronomie-Kette mit dem zum Colonel ehrenhalber ernannten Firmengründer ihre Gäste. Nun, auch ich muss zugeben, Fastfood ist das wirklich nicht. Zumindest, wenn man den Standort in Hanau 'genießen' darf.
Doch vorneweg: Ich oute mich. Nämlich als Kartoffelbrei-Liebhaber, der nicht nur weiß, wie man ihn selber zubereitet, sondern ihn auch sehr gern bei besagter Fastfood-Kette in fertiger Form erwirbt. Mit Gravy, in diesem Falle also einer Hähnchensoße. Und das zu allem Überfluss in allen möglichen Standorten. Bundes- und weltweit.
Doch kommen wir zur eingangs erwähnten Fastfood-Frage zurück. In Hanau erwartet den Gast kein Fastfood, sondern, je nach Tag, Uhrzeit, Laune und insbesondere den diensthabenden Duty-Manager/innen eine breite Auswahl, die von betonartigen Kunstwerken, Pampe bis hin zu wirklich gutem Kartoffelbrei oder von Kleister über Schmiere bis hin zu guter Soße reicht. Alles bietet das besondere Hanauer Programm - nur kein Fastfood.
'Wir machen alles ganz nach Vorschrift' ist eine der Standardantworten auf vorgebrachte Kritik. So lernt der Gast, dass alle anderen Betriebe der Kette etwas Grundsätzliches falsch machen. Denn da hat der Brei eine gewisse Fluffigkeit und der Konsistenz der Soße ist als Adjektiv eher ein 'flüssig' anstatt eines 'kleisterartig' zuzuordnen. Beliebt ist auch 'Alles ist frisch gemacht'. Dem kann auch ich zustimmen. Nur: Wenn das ungeübte Küchenpersonal die Zubereitungsanweisungen nicht beachtet, dann gibts beim Kunden ein kombiniertes Geschmacks- und Genuss-Problem. Oder aber dieser trägt sich mit dem Gedanken, ein Haus zu bauen. Dann erscheint das servierte Hanauer Nicht-Fastfood häufig wirklich als Baustoff geeignet - nur sollte man es dann auch als solchen kennzeichnen und verkaufen.
Service und Qualität in der Gastronomie muss man erwarten (können). Und die Systemgastronomie lebt davon, dass sie überall die gleichen hochwertigen Produkte in vorgeschriebener Zubereitungsart feilhält. Was dem Kunden in Hanau übrigbleibt, ist ein Griff in die Vergangenheit der TV-Unterhaltung. Da passt es dann zu sagen 'Kentucky schreit ...'
Babenhausen, beschauliches Städtchen unweit von Aschaffenburg, aber noch jenseits der bayrischen Grenzen in Hessen gelegen, bietet recht viel Touristisches zum Entdecken. Das Ganze wird vom örtlichen Tourismus-Service in Hochglanzbroschüren ordentlich dargestellt.
Doch: Halt! Ein wichtiges und sich unzähligen Besuchern der Stadt sofort erschließendes touristisches Highlight taucht in keiner dieser Hochglanzbroschüren auf. Die TROPFSTEINHÖHLE in BABENHAUSEN. Sie ist zwar nicht besonders groß, eher sehr übersichtlich zu bezeichnen, weist aber in konzentrierter Form all das auf, was der fachkundige Besucher erwartet. Um zur Tropfsteinhöhle zu gelangen, schließt der geneigte Besucher zunächst einmal nähere Bekanntschaft mit morbiden Charme ausstrahlenden steilen Treppen. Lässt man beim Heruntergehen genügend Vorsicht walten, erwartet den Gast das dem Verfall größtenteils preisgegebene Hauptgewölbe. Besonderes Augenmerk sollte man auf die Stalakmiten- und Stalaktiten-Bildung legen, wenngleich diese durch die unsachgemäße und schätzungsweise wöchentliche Reinigung immer wieder am weiteren Wachstum gehindert wird. Während man in der Tropfsteinhöhle von A nach B wandelt, ist der Geruch durchnässten Steins bei nasskaltem Wetter ein mehr oder minder angenehmer Begleiter. Besonderes Highlight und den Namen Tropfsteinhöhle vollends rechtfertigend sind die durch die Decken quellenden Wassermassen, die bei Regenwetter unübersehbar sind. Mutige Zeitgenossen werden zuweilen nebst Tanzeinlage zu einem kleinen Ständchen 'Singin' in The Rain' verleitet. Bei vorhandenem und sicherheitshalber aufgespannten Regenschirm können sich cineastisch Interessierte allerdings auch an Mary Poppins erinnert fühlen.
Im Rahmen eines wohl der Romantik dienen sollenden Programms wird die kärgliche Tropfsteinhöhlen-Beleuchtung in den Abend- und Nachtstunden häufig durch flackerndes -leider elektrisches- Licht ersetzt, was bei Paaren eher zu Irritationen führen kann. An den unregelmäßig sowie spontan stattfindenden Abenteuernächten wird das gesamte Licht in der Babenhäuser Tropfsteinhöhle komplett sowie unvermittelt gelöscht, worauf dann -nach wahrnehmbarer langer Verzögerung- die örtliche Feuerwehr das Gelände mittels Sonderbeleuchtung schaurig-morbid in Szene setzt.
Von der Stadt aus lässt sich die Tropfsteinhöhle tagsüber, jedoch keinesfalls nach 18:00 Uhr und schon gar nicht an Samstagen, Sonntagen oder Feiertagen, durch die ebenerdige Empfangshalle betreten. Wobei das Betreten der Empfangshalle sowieso für die Besucher der Tropfsteinhöhle strengstens untersagt ist, sofern sie nicht das im Gebäude befindliche Café aufsuchen. Die Babenhäuser Tropfsteinhöhle lässt sich auch und insbesondere mit Öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Der Besucher sollte jedoch verinnerlichen, dass Babenhausen spätestens nach 22:00 Uhr in einen Dornröschenschlaf versinkt und Bus- oder Zugverbindungen dann nur noch in Vor- und andere weltabgelegene Orte möglich sind.
Ach ja, und sollten Sie es noch nicht erkannt haben: Die Babenhäuser Tropfsteinhöhle ist natürlich der Bahnhof.
Das auf einer Plastikkarte daherkommende eTicket vom Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) mit RFID-Chip ist eine tolle Sache.Jedenfalls dann, wenn man den mehr oder minder großartigen Werbesprüchen des RMV Glauben schenkt. Wer das macht, kann binnen kürzester Frist hautnah miterleben, wie groß der Unterschied bei Werbung zwischen Theorie und Praxis sein kann.
Zunehmend verständnislos reagierende Reisende und entnervte 'Schaffner' in den Zügen der Deutschen Bahn, die teilweise bis zu 10 Minuten für eine einzige Fahrkartenkontrolle benötigen oder ebenso bemitleidenswerte Menschen, die diese Position in den Nahverkehrszügen der Odenwaldbahn ausüben. Bei denen funktioniert nämlich bereits seit der sechs Monate zurückliegenden Einführung die eTicket-Technik überhaupt nicht. Heute am späten Abend: Der 'Schaffner' nimmt die Karte in die Hand, lässt sie zwischen Daumen und Zeigefinger dahingleiten, meint daraufhin 'Fahrkartenkontrolle zufriedenstellend abgeschlossen' und dann 'Unsere Geschäftsführerin ist morgen bei der Softwarefirma in Sömmerda. Vielleicht kriegen die es ja irgendwann mal hin'. (Hoffen wir's mal)
Alles in allem finde ich das einfach toll. Insbesondere für Schwarzfahrer. Denn einmal eine solche Karte in der Hand kann man fahren, und fahren, und fahren ... Leider habe ich bislang den einzigartigen Servicevorteil dieser Blamage für die zahlenden Jahreskartenkunden noch nicht zu erkennen vermocht. Oder ist man seitens des RMV mit der Bundesagentur für Arbeit im Gespräch darüber, gefühlte 30 zusätzliche Schaffner je DB-Nahverkehrszug zur Fahrkartenkontrolle einzustellen?! Würde unsere Arbeitslosenzahl sicher noch mal um rund 100.000 senken. Das allerdings wäre mal wirklich toll.
Da ich mich aller Regel nach nicht in menschenleeren Gegenden herumtreibe, habe ich in den letzten Tagen im urbanen Umfeld das ständige sowie zweifelhafte Vergnügen, auf einen kleinen, dicken und in eine Flugkapitänsuniform gewandeten Menschen zu treffen. Nicht persönlich, aber immer auf Plakaten. Reiner Calmund 'schreit' mir andauernd ein anderes fluege.de Reiseziel zum Billigpreis entgegen. Antalya 29 € - und das mitten auf dem Bahnhofsvorplatz. Wohl deswegen haben die Werbestrategen dem Burschen einen rot umsäumten Reverskragen spendiert, der kompatibel mit dem Bahn-Rot ist. Wobei ich die Frage nicht klären konnte, ob ein dicker Flugkapitän so einfach zum Lokführer (Triebfahrzeugführer) mutieren kann.
Mir fallen immer gleich zwei Sachen ein: Hoffentlich wird so ein Dicker im Billigflieger nicht neben mir sitzen, weil dann für die Mitreisenden auf der Sitzreihe kein Platz mehr ist. Und hoffentlich sieht so nicht 'mein' Flugkapitän aus, weil der a) dank des Leibesumfangs auf dem Pilotensitz keinen Platz fände und b) jeglichen Gesundheits-Qualifikationen renommierter Fluggesellschaften widerspräche. Oder fliege ich bei fluege.de mit einer andere Qualifikationen aufstellenden Fluggesellschaft nach, sagen wir mal, Antalya?
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